Gospiteroda wurde in der Zeit des Mittelalters im Zuge des Rodungsbaues gegründet. Erstmals erwähnt wurde Gospiteroda im Jahr 1346 in einer Urkunde des Klosters Georgenthal unter dem Namen "Gotzbrechterode". Inmitten des Dorfes befand sich ein Rittergut, dessen Entstehungsurkunden im dreißigjährigen Krieg vernichtet wurden. Zum Gut gehörten zahlreiche Ställe, Scheunen, die Schenke und das Brauhaus. Ein Springbrunnen im Gutshof wurde durch eine Holzleitung von den Teichen südwestlich von Gospiteroda gespeist.
Während des dreißigjährigen Krieges ließ der Gutsherr gegenüber dem Herrenhaus die Kirche errichten. Sie sollte als Festung dienen und war wahrscheinlich durch einen unterirdischen Gang mit dem Gutshaus verbunden. Darauf ließen Erdsenkungen schließen, die aber in der Vergangenheit achtlos zugeschüttet wurden. Gutsbesitzer waren die Reichsgrafen von Hohenlohe, die die Erbgerichtsbarkeit im Jahr 1842 dem Herzogtum Gotha und die Verwaltung des Richteramtes dem Justizamt Tenneberg übertrugen.
Später wurde das Gut an die Herren Wedekind verkauft. An diese Familie erinnert eine Tafel im Kirchenschiff. Die letzte Besitzerin des Gutes, Fräulein von Wedekind, übergab das Gut an einen Verwalter. Nach dessen Tod fiel das Gut an die Gemeinde. Es wurde unter 47 Nachbarn gegen eine geringe Summe verteilt.
Die Dorfschaft, die zu dieser Zeit aus zirka 200 Einwohnern bestand, ernährte sich von Ackerbau, Viehzucht und Tagelohn auf dem Gut. Als beachtenswerte Zunft galt der Kleiber. Das Kleiben ist eine dem Thüringer Fachwerkbau dienliche Tätigkeit, die von einigen Bürgern meisterlich beherrscht wurde. Die Gospiterodaer Kleiber zogen in die umliegenden Orte aus und füllten das Holzfachwerk mit Lehm.
In den folgenden Jahrhunderten bis zum heutigen Tag wechselten Krieg und Frieden, Notzeiten und Blütezeiten einander ab. Die wohl schlimmste Zeit im vergangenen Jahrhundert waren die beiden Weltkriege 1914-1918 und 1939-1945. Zahlreiche Soldaten kehrten aus den Kriegen nicht zurück. Nach 1945 stieg die Einwohnerzahl des Ortes durch Umsiedler um ein Vielfaches.
Nach Beendigung des Krieges zogen für kurze Zeit die amerikanischen Streitkräfte in Gospiteroda ein. Nach Verhandlungen der Siegermächte des Krieges wurde unser Gebiet den Streitkräften der damalige Sowjetunion übergeben.
Von 1945-1960 bewirtschafteten ein Großteil der Einwohner ihre Felder als Einzelbauern. Da es viele kleine landwirtschaftliche Betriebe gab, die ihren Besitzer nur recht und schlecht ernährten, arbeiteten viele Einwohner in den Betrieben in der Umgebung. Nach Gründung der LPG "Einigkeit" im Jahr 1960 wurde die landwirtschaftliche Pflanzen- und Tierproduktion gemeinsam betrieben.
Ab 1990 vollzogen sich in Gospiteroda entscheidende Veränderungen! Aus dem einstigen Dorf ist ein schmucker kleiner Ort geworden.
Bäcker und Fleischer des Ortes sind gefragte Geschäfte und ziehen mit ihren Qualitätsprodukten Kunden aus der gesamten Region nach Gospiteroda. Der große Spielplatz ist ein beliebter Tummelplatz auch für die Kinder aus der Umgebung. Der angrenzende Festpavillon wird gern für Feiern aller Art gebucht. Der Kulturverein, der Kirmesverein und der Feuerwehrverein sind die Säulen des kulturellen Lebens im Dorf. Sie unterstützen u.a. Projekte und organisieren die Ortsfeste.
Seit dem 1. Januar 2020 ist Gospiteroda ein Ortsteil der Landgemeinde Georgenthal.